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Noch lange vor dem Angriff der Hamas auf Israel und dem seither andauernden, unsaeglichen Krieg, hatten wir die 9-taegige Wanderreise Jordanien gebucht. Mit dem Wissen um den Friedensvertrag zwischen dem Koenigreich und Israel sowie der vermittelnden Position in der Vergangenheit, wie auch zur Zeit, hatten wir keine Bedenken, die Reise anzutreten Eine Warnung seitens des auswaertigen Amtes gab es auch nicht. Allerdings haetten wir die Reise nach Kriegsausbruch auch nicht mehr gebucht, da mit einem fast 30%igem palaestinensischem Bevoelkerungsanteil die Stimmung schnell kippen kann. Erste Großdemonstrationen in Amman gab es schon.
Um es kurz zu machen und vorwegzunehmen: unsere Reise verlief völlig problemlos ohne jegliche Zwischenfaelle und zu keinem Zeitpunkt haben wir uns unsicher gefuehlt.
Unser Grueppchen bestand aus 15 Personen plus Reisebegleiter und Fahrer. Netto standen uns 7 Tage zur Verfuegung, in denen wir viel gewandert sind und dabei einen sehr schoenen Ueberblick ueber die Historie, die Kultur und die Natur von Jordanien bekommen haben.
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Die Hauptstadt Amman mit rd. 5 Mio. Einwohnern ( die Haelfte aller Jordanier leben hier ) ist eine riesige moderne Metropole. Die abendliche Fahrt durch das Lichtermeer ist beeindruckend, bleibt aber auch der einzige Eindruck, den wir bekommen, denn es ist Freitag, Feiertag, und somit tagsueber alles geschlossen. Wir entscheiden uns deshalb für das optionale Programm, den Nationalpark Aijoun mit dem geschuetzten Baumbestand und den Olivenhainen, sowie die antike Stadt Jerash, die vom 1.Jh. vor bis ins 2.Jh. nach Christus ihre bedeutendste Phase hatte. Tempel, Amphietheater, mit Saeulen 'eingefasste' Plaetze und Strassen sowie die alte Stadtmauer sind in Teilen sehr gut erhalten und vermitteln ein Gefuehl fuer die einstige Bedeutung der Stadt.
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Am dritten Tag fahren wir ueber die Koenigsstrasse von Amman auf 800 m ueber dem Meeresspiegel zum Toten Meer und Wadi Mujib auf 400 m unter dem Meeresspiegel.
Wir machen die Wanderung in die Mujib Schlucht nicht mit; wir haben kein geeignetes Schuhwerk fuer eine Wanderung durch einen teils reissenden Fluss dabei und wollen nicht riskieren, abzurutschen und uns ein Knie zu verdrehen.
Den Nachmittag und die Nacht verbringen wir am Toten Meer in einem Luxusressort. Es ist frueher Nachmittag und noch ziemlich heiss; trotzdem gehen wir gleich zum Strand, um im Toten Meer zu baden. Das hat den Vorteil, dass noch nicht so viel Betrieb ist wie dann am spaeteren Nachmittag. Wir schmieren uns von Kopf bis Fuss mit Schlamm ein ( wozu auch immer; Sonnenschutz kann nicht der Grund sein, denn UV Strahlung ist auf -400 m so gut wie keine mehr vorhanden ) und legen uns auf's 30+%ige Salzwasser. Hannelore dreht es gleich 'mal auf den Bauch, was nicht ungefaehrlich ist, da man durch den enormen Auftrieb des Salzwassers die Fuesse kaum nach unten bekommt. Aber es geht nochmal gut und bis auf geroetete Augen und Kratzen im Hals hat es keine weiteren Auswirkungen.
Es geht wieder hoch hinauf zum Dana Naturreservat, das sich ueber 4 Vegetationszonen erstreckt: von -400 m bis +1500 m , von Wueste bis mediterranem Wald. Unsere Wanderung fuehrt durch spektakulaere bunte Felsformationen und enge Schluchten, die immer wieder den Blick freigeben ueber die zum Toten Meer hin abfallenden Gebirgszuege. Unser lokaler Wanderfuehrer erzaehlt viel ueber die traditionelle Nutzung der Mineralien und Pflanzen und man spuehrt mit jedem Wort die Verbundenheit mit seiner Heimat.
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Die naechsten beiden Naechte verbringen wir in Petra, so dass wir einen ganzen Tag fuer diese alte Koenigsstadt der Nabataeer zur Verfuegung haben. Und den brauchen wir auch, denn wir starten unsere Erkundung in Little Petra, einem Karawanenrastplatz, der schon in der Jungsteinzeit besiedelt war. Von hier aus wandern wir ueber die Berge nach Petra. Auf dem hoechsten Punkt unserer Tour liegt das Kloster Ad Deir, eines der praechtigsten und mit weit ueber 40 m das hoechste Gebaeude im ausgedehnten Gebiet von Petra.
Zum eigentlichen antiken Zentrum mit den Koenigsgraebern steigen wir ueber fast 900 Stufen ins Tal ab, wo uns die Aneinanderreihung der aus dem Felsen modellierten Fassaden ueberwaeltigt. Die Wege sind lang und Viele lassen sich mit dem Esel oder dem Dromedar transportieren; reichlich Infrastruktur ist vorhanden. Wir haben unseren Stolz und erkunden alles zu Fuß. Auch Elisabeth ist noch fit und so tun wir drei uns noch einen weiteren Aufstieg von fast 900 Stufen an. Natuerlich muessen wir die anschliessend auch wieder 'runter. Der hohe Opferplatz verspricht eine tolle Aussicht von oben auf die Galerie der Koenigsgraeber. Leider geht es sooo hoch hinauf, dass ohne Fernglas oder Teleobjektiv kaum 'was zu erkennen ist. Die Muehe hat sich nicht wirklich gelohnt, ABER, wir haben unseren inneren Schweinehund ueberwunden; ist doch auch 'was!
Als wir unten ankommen, haben wir schon 20 km in den Knochen und machen uns auf den Weg, am Schatzhaus vorbei, durch die noch spannende enge Schlucht und den sich dann gefuehlt ewig ziehenden breiten Weg zum Ausgang und zum Hotel.
Nach rd. 22 km Auf und Ab sind wir ziemlich fertig und fahren sogar 2 Etagen mit dem Aufzug, was sonst nie vorkommt. Schnell duschen und dann ein frisch gezapftes Bier auf der Dachterrasse unseres Hotels: die 3 Etagen laufen wir dann schon wieder.
Ein herrlicher Tag liegt hinter uns und nein, wir werden weder am Abend zum Kerzenevent noch am naechsten Tag frühmorgens nochmal in die Schlucht laufen. Einige von uns tun das, aber die waren auch nicht am hohen Opferplatz. Bis auf Elisabeth ;-)
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Da wir uns fuer die Wanderreise entschieden haben, erreichen wir im Wadi Rum den suedlichsten Punkt unserer Tour. 2 Naechte bleiben wir im Wuestencamp, so dass wir Zeit für 2 Wanderungen und eine ausgedehnte Jeeptour haben. Das Wadi Rum ist eines der Traumziele jedes Wuestenfahrers. Die maechtigen Berge und Felsen, die aus der Weite der Sandebenen aufragen, lassen diese Wueste noch unendlicher erscheinen, als eine flache Sandwueste; vielleicht liegt es daran, dass die Erhebungen der ganzen Landschaft 3-dimensionalitaet und Tiefenstaffelung verleihen, noch mehr als die Sandduehnen in der Namib oder der Sahara. Schon die Nabataeer haben hier Felszeichnungen hinterlassen und in modernen Zeiten ist dieses Fleckchen Erde ein wahrer Hotspot fuer Filmschaffende geworden. Lawrence von Arabien, Star Trek, Aladdin wurden hier gedreht, um nur einige zu nennen. Gleich nach unserer Rueckkehr werden wir uns nochmal Lawrence von Arabien anschauen und unsere frischen Eindruecke mit den Bildern von vor mehr als 50 Jahren abgleichen.
In den beiden Naechten, die wir hier sind, steht der Mond hoch, ist zunehmend und schon weit ueber die Hälfte, sprich, es ist bis spaet in die Nacht hell. In Folge dessen erleben wir nicht den fuer die Wueste so typischen Sternenhimmel. Aber wir hatten auf anderen Reisen diesbezueglich ein besseres Timing und koennen uns somit vorstellen, wie der Himmel in einer Neumondnacht aussehen wuerde. Sonst haetten wir uns die Nacht um die Ohren schlagen muessen ;-)
Auf dem Weg nach Madaba, der Stadt mit unzaehligen antiken Mosaiken, machen wir einen Stop am Berg Nebu, von wo Moses angeblich zum ersten Mal 'das gelobte Land' sah. Es ist trueb und man kann kaum die andere Seite des Toten Meeres sehen, geschweige denn Jerusalem. Deshalb bleiben wir im Bus und erledigen, waehrend die Anderen die Kirche besichtigen, unseren online CheckIn und ergattern wieder zwei Plaetze am Notausgang mit ganz viel Beinfreiheit. Am naechsten Morgen fliegen wir zurueck.
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Abschlußbemerkungen
Es kamen bei dieser Reise einige widrige Umstaende zusammen.
- zum Einen der Krieg in der Region, der fuer uns zwar nicht sichtbar oder spuerbar war, aber doch im Hinterkopf sitz und belastet
- zum Anderen die diesesmal schlechte Kommunikation von Djoser, die mehrere unterschiedliche Reiseverlaeufe in Umlauf brachten und so Verwirrung und teils Unmut stifteten, die primaer unseren Reisebegleiter trafen. Leider war er nicht so strukturiert, die Ursache schnell zu analysieren und entsprechend zu kommunzieren.
Das hat Einige sehr, Andere weniger gestört. Wir sind es gewohnt, ganz spontan umzuplanen, Dinge auszulassen dafuer Anderes zu machen. Uns war es in dem Fall wichtiger, dass unser Reisebegleiter Osama bei Exkursionen sein Wissen als Archaeologe vermittelt hat, quasi als Reiseleiter vor Ort fungiert hat, was im Djoser Konzept nicht so vorgesehen ist. Das haette normalerweise ein lokaler Fuehrer in Englisch abgehandelt, so wie es bei anderen Wanderungen war.
Wir beide haben sehr viele positive und bleibende Eindruecke gewonnen, die wir nicht vergessen werden.
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